Verbandsversammlung am 22.6.2009 - Antrag zu sozialen Eintrittsermäßigungen im Kulturhauptstadtjahr

Sehr geehrter Herr Schiereck,

 

die Fraktion DIE LINKE bittet Sie bzw. die Verbandsversammlung, den folgenden Antrag entweder als TOP 12. b) in die Tagesordnung der nächsten Verbandsversammlung aufzunehmen oder als Änderungsantrag zum Antrag der CDU zur Ruhr2010.GmbH (Einfügung eines dritten Spiegelstrich-Absatzes) zur Abstimmung zu stellen:

 

Die Verbandsversammlung bittet die Ruhr.2010 GmbH zu prüfen, wie ruhrgebietsweit einheitlich ein unbürokratischer Zugang zu den vorhandenen Sozialtarifen bei kulturellen Veranstaltungen im Kulturhauptstadtjahr geregelt werden kann.

Gemeinsam mit den Partnern der Ruhr.2010 GmbH sollte geprüft werden, wie Tickets ab einem bestimmten Zeitpunkt vor Beginn einer Veranstaltung zu stark ermäßigten Preisen an Bezieher/innen von Transferleistungen und Geringverdiener verkauft werden können.

Die Ruhr.2010 GmbH wird gebeten, auch zum zweiten Punkt des Beschlusses der Verbandsversammlung vom 8.12. 2008 zu berichten.    

Begründung:

Die Verbandsversammlung hat am 8.12. 2008 einstimmig beschlossen:

?Die Verbandsversammlung des RVR fordert die Ruhr.2010 GmbH auf, in der nächsten Verbandsversammlung darzustellen, inwieweit Bezieherinnen und -bezieher von Transferleistungen sowie Geringverdiener ermäßigte Eintrittspreise für Veranstaltungen im Kulturhauptstadtjahr erhalten.

Des Weiteren soll berichtet werden, wie die Mobilität der oben beschriebenen Personengruppe bei Veranstaltungen der Kulturhauptstadt im Jahr 2010 durch den VRR sichergestellt wird.?

Der Bericht der Ruhr.2010 GmbH zu ermäßigten Eintritten für ?sozialschwache Personen und Gruppen bei Kulturhauptstadt-Veranstaltungen 2010? beantwortet diese Fragen nur teilweise. Er enthält keine Darstellung der Rabbatierungen der Partner und keine konkrete Aussage zu ?sozialfreundlichen Tarifen?. Die Frage nach der Sicherstellung der Mobilität für alle Interessierten wird gar nicht beantwort.

Eine Lösung ist trotzdem wichtig und muss auch gar nicht viel zusätzliche Subventionierung kosten. Sinnvoll wäre eine Orientierung an Regelungen, wie sie z.B. der Berlin-Paß vorsieht. Seine Inhaber können ab einem bestimmten Zeitpunkt stark ermäßigte Restkarten erwerben.

In jedem Fall könnte eine Regelung, die es interessierten Menschen mit Niedrigeinkommen ermöglicht, im ganzen Ruhrgebiet unbürokratisch Ermäßigungen wahrzunehmen, ein wichtiger Werbeeffekt für die Kulturhauptstadt sein. Interesse daran dürfte es durchaus geben. Immerhin leben auch viele der 50.000 Kulturschaffenden im Ruhrgebiet unter prekären Einkommensverhältnissen.  

Mit freundlichen Grüßen    

Wolfgang Freye, Tomas Grohé