Kulturhauptstadt: Ein Jahr für Alle in der Region? - DIE LINKE im RVR bekräftigt Forderung nach Kulturpass für 2010

Verärgert hat die Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr die substanzlose Antwort der Ruhr.2010 GmbH auf einen Antrag aus dem Dezember letzten Jahres zur Kenntnis genommen. DIE LINKE hatte einen ?Kulturpass? für Personen mit geringem Einkommen gefordert. Dieser Pass soll Preisnachlässe auf Eintritte zu Veranstaltungen des Kulturhauptstadtjahres bündeln. Von der Verbandsversammlung am 8.12. 2008 war zunächst eine Berichterstattung der Ruhr.2010 GmbH beschlossen worden.

?Die Antwort der Ruhr.2010 GmbH ist uns zu dünn?, erklärte das Kulturausschussmitglied Jürgen Klute nach der heutigen Sitzung. ?Da wird als Möglichkeit der Beteiligung für einkommensschwache Personen auf die Ruhratolle, den Kulturkanal und einige andere Projekte verwiesen, die öffentlich und somit kostenfrei für jede/n sind, völlig unabhängig vom Geldbeutel. Wie es Hartz-IV-Berechtigten oder anderen Niedrigverdienern ermöglicht werden kann, auch einmal in die Oper oder ins Theater zu gehen, blieb unbeantwortet. Dabei gibt es auch unter den über 50.000 Kulturschaffenden im Ruhrgebiet viele, die in prekären Einkommensverhältnissen leben.?

Die Ablehnung des Antrages der Fraktion DIE LINKE für einen Kulturpass in der Verbandsversammlung im Dezember 2008 und die Behandlung des Berichtes der Ruhr.2010 GmbH heute im Kulturausschuss legen die Vermutung nahe, dass das Thema von den anderen Parteien als unnötig erachtet wird. Jürgen Klute hatte sich als Einziger zu Wort gemeldet. Auch SPD und Grüne hakten nicht nach.

?Wenn das Kulturhauptstadt-Jahr ein Jahr für alle Menschen in der Region werden soll, darf die Teilnahme an Veranstaltungen nicht an den finanziellen Möglichkeiten scheitern?, so Wolfgang Freye, Sprecher der Fraktion DIE LINKE im RVR. ?Darum bleiben wir weiter am Ball und werden das Thema bei der nächsten Sitzung der Verbandsversammlung erneut zur Sprache bringen. Es gibt ja von vielen Partnern der Ruhr.2010 GmbH, bei den Theatern und Opernhäusern durchaus Ermäßigungen. Aber es muss möglich gemacht werden, dass ein Interessierter mit niedrigem Einkommen, der in Essen wohnt, in Bochum die Preisermäßigung auch geltend machen kann. Darum geht es bei einem Kulturpass.?

Selbst Großereignisse wie die Festmeile auf der A 40 kosten für die Teilnehmer Geld. Ein Tisch im Rahmen dieser Veranstaltung, die breite Massen ansprechen soll, kostet 25 Euro.