Linke.PDS freut sich mit über Kulturhauptstadt

Die Essener Kommunalpolitiker/innen der Linkspartei.PDS und die Fraktion im RVR freuen sich mit über den Erfolg der Bewerbung der Stadt Essen und des Ruhrgebietes um den Titel ?Kulturhauptstadt Europas? für 2010.

 

?Die einstimmige Entscheidung der Jury bringt endlich ein Stück der Anerkennung, die die Region und die Menschen, die hier leben, verdienen,? so Wolfgang Freye, Fraktionsvorsitzender der Linkspartei.PDS im Regionalverband Ruhr (RVR). ?Das Ruhrgebiet war lange Zeit das größte industrielle Ballungszentrum in Europa. In den letzten Jahrzehnten hat es vor allem mit Krisen, Stillegungen und Entlassungen Schlagzeilen gemacht. Die Nominierung bietet endlich die Chance, die positiven Ergebnisse des Strukturwandels ins Bewusstsein zu bringen und den Strukturwandel zu beschleunigen. Dafür muss das Bewerbungskonzept jetzt zu einem nicht nur kulturellen Entwicklungskonzept für die Region fortgeschrieben werden.?

Bei der Umsetzung der Bewerbung muss es nach Auffassung der Linkspartei.PDS nicht zuletzt um die Nachhaltigkeit der Projekte gehen. Bei Veranstaltungen zur Vorbereitung der Bewerbung wurde z.B. wiederholt darauf hingewiesen, dass die Kulturlandschaft Ruhrgebiet dringend durch ein flächendeckendes Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs erschlossen werden muss. Die Verbindungen zwischen den Städten sind oft katastrophal. Ähnliche Projekte haben sich auch bisherige Kulturhauptstädte vorgenommen. Die Österreichische Stadt Graz hat als Europäische Kulturhauptstadt z.B. ein Wohnungssanierungsprogramm umgesetzt.

?Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt nahm unserer Meinung nach zu sehr Bezug auf das vielfältige Angebot an ,Hochkultur? im Ruhrgebiet,? ergänzt Gabriele Giesecke, Ratsfrau der Linkspartei.PDS in Essen. ?Das ist uns zu einseitig, denn es blendet die Lebenswirklichkeit der Mehrheit der Bevölkerung aus. Wir sind dafür, eine breite Teilhabe an Kultur zu entwickeln. Dazu gehört mehr, als bezahlbare Eintrittspreise. Uns geht es um eine starke soziale Komponente, um die Förderung der vorhandenen, breiten Kleinkunstszene, um Kulturzentren und Stadtteilbibliotheken sowie ein gutes Angebot der Volkshochschulen.?

Essen und das Ruhrgebiet haben den ?Zuschlag? offensichtlich auch deshalb erhalten, weil die Region mit ihrer Bevölkerung aus vielen Ländern ein Spiegelbild Europas ist. Umso wichtiger ist es, die Kultur der Migrant/innen aus ihrem Nischendasein herauszuholen und in die Planung einzubeziehen. Sie besteht aus mehr als Döner-Kebap und Volkstanz. Dem muss aus Sicht der Linkspartei.PDS auch bei der Planung der öffentlichen Förderung Rechnung getragen werden.