Kein Platz für Kirchtürme im Ruhrgebiet Fraktion DIE LINKE im RVR fordert schon lange Direktwahl der Verbandsversammlung

Die Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr (RVR) begrüßt die von Fritz Pleitgen, dem Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH, begonnene neue Debatte zur Stärkung des Ruhrgebiets und seines Verbandes. Der vom Bereich Planung beim RVR beabsichtigte Dialog zwischen Städten, Kommunen und Verbänden zur Entwicklung eines neuen Regionalplanes könnte dem Zusammenwachsen des Ruhrgebiets jedoch eher dienlich sein.

Die Fachforen zu dringenden Fragen wie Verkehr, Landwirtschaft, Klima, Tourismus, Wohn- und Lebensqualität in den Städten und der Ansiedlung von Industrie und Gewerbe können dazu dienen, gemeinsam über Lösung nachzudenken.

?Eine Stärkung der Handlungsfähigkeit des Regionalverbandes Ruhr ist zur weiteren Entwicklung des Reviers dringend notwendig?, so Wolfgang Freye, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im RVR. ?Essen, Dortmund oder Gelsenkirchen werden einzeln kaum wahrgenommen, wie man aktuell z.B. an der Diskussion um die Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs sehen kann. Die Übertragung der Regionalplanung von den drei Regierungsbezirken auf den RVR war insofern ein richtiger Schritt. Andererseits kann die Region aus unserer Sicht nur von unten nach oben zusammenwachsen, und nicht durch ,Top-Down-Prozesse?. Sie unterscheidet sich eben von anderen Metropolregionen, die sich um ein einziges Zentrum herum bilden.?

DIE LINKE hat schon im April einen Antrag in die RVR-Verbandsversammlung eingebracht, in dem sie sich für eine Verständigung über dringend notwendige Änderungen am RVR-Gesetz ausgesprochen hat, wie sie auch Fritz Pleitgen ins Gespräch bringt. In dem Antrag hat sie sich auch für die Direktwahl der Mitglieder der Verbandsversammlung und des Regionaldirektors bzw. eines politischen Repräsentanten der Region ausgesprochen. Der Antrag wurde auf Wunsch der SPD-Fraktion ?auf Eis? gelegt und soll voraussichtlich Ende des Jahres im Zusammenhang mit der Evaluation des RVR-Gesetzes erneut diskutiert werden.

?Der Ball für die Stärkung der Region und des RVR liegt eindeutig im Feld der SPD?, so Wolfgang Freye weiter. ?Die SPD ist sich nicht einig. Das Kirchturmsdenken einiger Oberbürgermeister schadet letztlich auch den eigenen Städten. Man sieht doch aktuell gerade an der Diskussion um den Öffentlichen Nahverkehr, dass Essen, Dortmund oder Herne allein überhaupt nicht wahrgenommen werden. Wenn das Ruhrgebiet nicht weiter abgehängt werden soll und die im Zusammenhang mit der Kulturhauptstadt entwickelten positiven Effekte nicht verpuffen wollen, müssen einige Kirchturmswärter endlich über ihren Schatten springen.?