"Sozialticket nicht weiter auf die lange Bank schieben" Sinnvolle Einigung zu Gunsten der rund 900 000 Bezugsberechtigten im Ruhrgebiet muss her

Die Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr (RVR) kann absolut nicht mehr nachvollziehen, dass in der Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr heute wieder kein Beschluss zur Einführung eines Sozialtickets gefallen ist. Auf Grund des Widerspruchs der Verkehrsunternehmen wurde die Entscheidung vertagt und ein Schlichtungsverfahren eingeleitet.

?Die nun fast zwei Jahre währende Diskussion zur Einführung des dringend benötigten Tickets wird vor allem zu Lasten von fast einer Million im Ruhrgebiet lebenden Bezugsempfängern/innen von Hartz IV und Geringverdienern/innen geführt. Diese werden auf Grund der aktuellen Tarifgestaltung beim VRR in ihren Möglichkeiten der Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmitteln sehr eingeschränkt.?, so Wolfgang Freye, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im RVR. ?Aus unserer Sicht sollen die Geschäftsführungen der Verkehrsunternehmen ihre Blockade gegen die Einführung aufgeben. Das vorliegende Gutachten, auf das sie sich beziehen, ist nicht nachvollziehbar und offensichtlich gezielt darauf ausgerichtet ihnen die Leistungen vorzuenthalten. Bewusst scheint man Zuwächse, wie sie beispielsweise die Kölner Verkehrsbetriebe seit der Einführung des Köln- Tickets zu verzeichnen haben, bei den Berechnungen zu ignorieren.?

Dabei ist das Ticket mit 29,90?/Monat, welches SPD, CDU und Grüne fordern immer noch keine Lösung. Das Sozialticket wäre gerade mal 7,26 ? billiger als das Abo des Tickets1000 9Uhr und bleibt unzureichender Weise auf das Tarifgebiet A beschränkt. Wenn man bedenkt, dass in der Berechnung der Bezüge für Hartz IV- Empfänger/innen seit dem 2. Januar 2011 nur 22,92 ? zum Erlangen von Mobilität zu Grunde gelegt werden, liegt der angedachte Tarif immer noch darüber. Aber selbst den Anfang der Einführung eines solchen Tickets, wollen die Geschäftsführer nicht. Das halten wir einfach für unsozial!