Verbandsversammlung am 15. März 2013 Redebeitrag von Wolfgang Freye zum TOP 2.23 Antrag DIE LINKE:Keine Fracking-Bohrungen zur ?unkonventionellen? Gewinnung von Erdgas

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

ich bin Herrn Prof. Finke dankbar, dass er noch einmal einiges richtig gestellt hat. Ich meine, Herr Schöneweiß (FDP- Fraktion), was Fracking bedeutet kann man augenblicklich in den USA ziemlich gut verfolgen.

Es ist nun mal Fakt, dass man in manchen Fracking-Gebieten in den USA braunes Trinkwasser aus der Leitung kommt, dass dort Rückstände von chemischen Substanzen im Trinkwasser festgestellt wurden und zwar in gesundheitsgefährdendem Maße. Das gibt es z.B. in Pennsylvania und anderen Gebieten an der Ostküste, die nicht so dicht besiedelt sind, wie unsere Region.

Aber genau darum geht es, Herr Schöneweiß. Dass wir uns und viele andere Sorgen machen, dass so etwas auch hier passiert.

Dabei will ich hier und jetzt gar nicht ausschließen, ob man neu über das Thema reden muss, wenn Fracking-Bohrungen ohne chemische Zusätze stattfinden können, wenn die Erdgasgewinnung mit anderen Methoden geschehen kann. Uns geht es doch nicht darum, die Erdgasvorkommen, die Energievorräte nicht zu nutzen. Aber das kann nur dann stattfinden ? gerade in solchen dicht besiedelten Regionen wie hier ? wenn es eine Umweltverträglichkeitsprüfung gibt, wenn es ohne jede Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung geht. Nur darum geht es in unserem Antrag.

Mit dem Vorschlag, den Herr Eiskirch (SPD) eben erläutert hat, den wir gemeinsam abgestimmt haben, wären wir einverstanden. Wobei ich denke, eins muss klar sein: Wenn sich die gesetzlichen Regelungen verzögern, dürfen wir mit der Bearbeitung des Themas Fracking für den Regionalplan nicht in Verzug kommen. Wenn also keine gesetzlichen Regelungen kommen, wie wir das im Augenblick hoffen, dann müsste man darüber reden, wie man das Thema in die Diskussionen um den Regionalplan einbringen kann.

Spätestens, wenn neue gesetzliche Regelungen da sind, muss man in jedem Fall neu darüber reden. Dann muss man darüber reden, was der Verband auf der Grundlage der Gesetze damit machen kann.

Aber uns liegt vor allem daran, dass auch auf Verbandsebene alles dafür getan wird, um Fracking und jede Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung in unserem Ballungsgebiet auszuschließen. Wenn das erst mal Konsens ist, dann ist das ja auch schon ein Gewinn.