DIE LINKE.im RVR: Reden

Rede von Wolfgang Freye zum Beschluss des Konzeptes zum Prozessschutz

Fraktion DIE LINKE im RVR, Wolfgang Freye

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

auch die Fraktion DIE LINKE setzt sich seit Jahren mit diesem Thema auseinander und hat schon vor Jahren die Forderung zur Einrichtung von Prozessschutzflächen im Umweltausschuss bzw. im Betriebsausschuss Ruhr Grün eingebracht.

Wir sind froh, dass diese Diskussion jetzt, mit wahrscheinlich großer Zustimmung durch die Verbandsversammlung, zu einem positiven Ende geführt wird, in dem der Verwaltungsvorlage zugestimmt wird. Ein wirklich beachtenswerter Teil von 6,5 Prozent der Fläche, insgesamt 936 Hektar der Wälder des Regionalverbandes Ruhr, werden dann unter Prozessschutz gestellt werden.

Wir wollen aber trotzdem auf eins noch einmal hinweisen. Ich habe dies auch schon mal in der Verbandsversammlung getan.

Wir sind der Meinung, dass in der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Ruhr Grün auch andere Arten der Forstwirtschaft wie die naturnahe Waldbewirtschaftung fortgeführt und ausgebaut werden müssen. Die Reviere, die das machen, haben ausgesprochen gute ökologische Ergebnisse, sind trotzdem aber auch wirtschaftlich. Für die relativ kurzen Zeiträume, für die Daten bis jetzt vorliegen, gibt es da keine so riesigen Unterschiede zwischen naturnaher Waldbewirtschaftung und zwischen Prozessschutzflächen, was die biologische Vielfalt angeht!

Nun ist es natürlich so – und das steht ja auch in der Vorlage bzw. in der Antwort auf unsere Anfrage drin, die im Verbandsausschuss ausführlich beantwortet worden ist – dass wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirkung von einer Prozessschutzfläche auf die Artenvielfalt erst nach Jahrzehnten festzustellen sind. Der Kollege von den Grünen hat auch eben darauf hingewiesen, dass die Prozesse im Wald sehr langwierig sind und man die Entwicklung nicht von heute auf morgen vorhersagen kann. Insofern ist das alles auch noch nicht wissenschaftlich erforscht.

Umso wichtiger ist es, dass wir sagen, dass die Entwicklung in den Prozessschutzflächen wissenschaftlich begleitet werden muss. Das würden wir uns aus unserer Sicht auch für die naturnahe Waldbewirtschaftung, die auch wirtschaftliche Effekte hat, wünschen.

Beide Richtungen sollten bei Ruhr Grün weiterverfolgt werden und in dem Sinne wünschen wir gutes Gelingen. Wir werden sicherlich die weitere naturnahe Bewirtschaftung und die Prozessschutzflächen in den Wäldern des Verbandes sehr positiv begleiten. Vielen Dank dafür und für die gute Arbeit, die die Verwaltung jetzt gemacht und vorgelegt hat.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!